In der heutigen Zeit ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen in sozialen Berufen Rollenkonflikte ausbalancieren müssen. Dabei kann es passieren, dass die Abgrenzung zwischen diesen verschiedenen Aufträgen schwierig wird.
Rollenvielfalt in sozialen Berufen
Die Arbeit im sozialen Bereich ist bekannt für ihre Vielfalt und die damit verbundenen Herausforderungen. Als Helfer, Sozialarbeiter, Pädagoge, Erzieher und vielen weiteren Berufen ist man ständig gefordert, unterschiedliche Rollen einzunehmen. Man ist gleichzeitig Beraterin, Vertrauensperson, Mentorin, Moderatorin und manchmal auch Feuerwehrfraumann. Diese Rollenvielfalt ist sowohl spannend als auch herausfordernd, und es ist wichtig, sich dieser Rollen bewusst zu sein.
Konflikte bei unterschiedlichen Rollen – wenn Hüte anfangen zu drücken
Diese entstehen, wenn Erwartungen und Anforderungen der verschiedenen Rollen in Widerspruch zueinander stehen. Zum Beispiel, wenn man als Sozialarbeiter*in einerseits die Interessen des Klienten vertreten möchte, aber andererseits auch die gesetzlichen Vorgaben und Richtlinien beachten muss. Solche Konflikte können Stress verursachen und die Arbeit im sozialen Bereich erschweren.
Ein anschauliches Beispiel ist der Fall einer Erzieherin, die einerseits die Fürsorgepflicht gegenüber den ihr anvertrauten Kindern hat und andererseits den Eltern gegenüber verantwortlich ist. Hier kann es zu Konflikten kommen, wenn die Erwartungen der Eltern nicht mit den Bedürfnissen der Kinder übereinstimmen.
Abgrenzung – den richtigen Hut zur richtigen Zeit tragen
Abgrenzung bedeutet, sich bewusst zu machen, welche Rolle man in einer bestimmten Situation einnimmt und welche Verantwortungen damit verbunden sind. Dabei ist es wichtig, sich auf die jeweilige Rolle zu konzentrieren und andere Rollen in dem Moment beiseitezulassen. Dies kann dazu beitragen, Rollenkonflikte zu vermeiden und die eigene Arbeitszufriedenheit zu erhöhen.
Ein Beispiel: Als Pädagoge ist es wichtig, in einer Konfliktsituation zwischen Schülerinnen den Hut der Moderatorin aufzusetzen und nicht gleichzeitig den der Schlichter*in zu tragen. Indem man sich auf die Rolle der Moderation konzentriert, können die beteiligten Parteien besser unterstützt werden.
Supervision, Coaching und Mediation – Helfer in der Hutkrise
Supervision, Coaching und Mediation können wertvolle Instrumente sein, um Rollenkonflikte zu bewältigen und die Abgrenzung zwischen verschiedenen Rollen zu verbessern. Sie bieten eine neutrale und professionelle Begleitung, die es ermöglicht, die eigene Arbeit zu reflektieren und neue Perspektiven zu entwickeln.
Supervision – der Hut-Check
Supervision ist ein Prozess, bei dem Fachleute aus dem sozialen Bereich ihre Arbeit und ihre Rollen reflektieren und analysieren. Dabei werden sie von einer Supervisor*in begleitet, die als neutraler Beobachter fungiert. Supervision kann dazu beitragen, die eigene Rolle besser zu verstehen und Rollenkonflikte zu identifizieren und zu lösen.
Coaching – den richtigen Hut finden
Coaching ist ein ziel- und lösungsorientiertes Verfahren, das dabei hilft, persönliche und berufliche Potenziale zu erkennen und zu entfalten. Ein Coach unterstützt dabei, individuelle Ziele zu definieren und bietet Hilfestellung bei der Umsetzung. Im Kontext von Rollenkonflikten kann Coaching dazu beitragen, Klarheit über die eigenen Rollen und Verantwortungen zu schaffen und die Fähigkeit zur Abgrenzung zu stärken.
Mediation – wenn Hüte aufeinanderprallen
Mediation ist ein Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem eine neutrale Person (Mediator*in) die Konfliktparteien dabei unterstützt, eine einvernehmliche Lösung zu finden. In Bezug auf Rollenkonflikte kann Mediation dazu beitragen, die unterschiedlichen Rollenerwartungen und -anforderungen zu klären und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Fazit – den Hut richtig aufsetzen
Die Arbeit in sozialen Berufen ist geprägt von einer Vielzahl unterschiedlicher Rollen, die zu Rollenkonflikten und Schwierigkeiten bei der Abgrenzung führen können. Supervision, Coaching und Mediation sind wertvolle Instrumente, um diese Herausforderungen zu bewältigen und die eigene Arbeit zufriedenstellender zu gestalten. Indem man lernt, den richtigen Hut zur richtigen Zeit zu tragen, kann man nicht nur die eigene Arbeitszufriedenheit erhöhen, sondern auch die Qualität der Arbeit im sozialen Bereich verbessern.